Zumindest befürchten das die Bewohner von Thyborøn an der dänischen Nordseeküste. Dort droht das Giftmülldepot einer Chemiefabrik ins Meer gerissen zu werden. Was bedeutet das für die Surfspots in der Umgebung? Wir haben nachgefragt!
Letzte Woche kursierte eine Online-Petition im Internet, die die dänische Regierung dazu auffordert, eine drohende Umweltkatastrophe zu verhindern. Einer, der sofort seinen Namen unter die Petition setzte, ist der dänische Surfer Oliver Hartkopp. Der 20-Jährige wohnt nur etwa eine Autostunde entfernt von Thyborøn und würde dort nie auch nur einen Zeh, geschweige denn sein Surfboard ins Wasser setzen. Wir wollten von ihm wissen wieso und ob der Nordsee wirklich eine Umweltkatastrophe droht.

Wie groß ist die Gefahr, die von dem Giftmülldepot ausgeht?
Groß. In den 50ern und 60ern vergrub die Firma Cheminov, die südlich von Thyborøn ihren Standort hat und chemische Pflanzenschutzmittel herstellt, ihre Abfallprodukte, darunter hochgiftiger Schwefel, einfach im Sand der Düne, nur wenige Meter vom Meer entfernt – insgesamt rund 120 Tonnen. Vor einigen Jahren fand man heraus, dass durch Sanderosion jedes Jahr etwa fünf Tonnen von diesem Giftmüll ins Meer gespült werden. Daraufhin musste Cheminova eine Stahlmauer am Strand errichten, die 15 Meter in die Tiefe reicht und verhindern soll, dass das alte Giftmülldepot unterspült wird. Aber durch die vielen Stürme in diesem Winter wurde so viel Sand weggerissen, dass das Wasser das Depot fast erreicht hat. Noch ein Sturm und es könnte komplett ins Meer gerissen werden. Bisher hat die Regierung noch nichts unternommen, das wollen wir mit der Online-Petition ändern.
Stell dir vor, die Wellen sind am Feuern und kein anderer Spot außer Thyborøn läuft – würdest du trotzdem dort surfen?
Niemals! Über Jahrzehnte wurde dort verseuchter Sand ins Meer gespült. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es besonders gesund ist, in dieser Giftbrühe zu surfen