Du hast ein Vermögen für ein Flugticket ausgegeben oder gerade 24 Stunden im Auto verbracht, und nun sitzt du bei Onshore und 50 Zentimeter Schwappwellen im Meer. Jeder Surfer kennt diese Momente und hat dann die Frage gestellt: Warum mache ich das eigentlich?

Die Antwort

Einer, der dir nun verraten kann, warum du immer wieder horrende Reisekosten und Strapazen auf dich nimmst, um ans Meer zu kommen, ist Strider Wasilewski. Denn dem Kalifornier, der früher selbst als Profi auf Worldtour dabei war und heute mit Mitte 40 als Kommentator jeden Contest begleitet, wurde erst letzte Woche wieder klar, warum er surft. Geschehen ist das übrigens auch auf einem Surftrip.

So kennt man Strider heute: Mit Mikro im Channel von Teahupoo.
So kennt man Strider heute: Mit Mikro im Channel von Teahupoo.

Das Protokoll eines Surftrips

“Es sollte einen guten Swell in Namibia geben, der vielleicht diese unglaublich lange Tube in Skeleton Bay zum Leben erwecken könnte”, berichtet Strider. “Ich setzte alles auf eine Karte, startete alleine in einen Solotrip und kam nach 33 Stunden in Namibia an. Meine Zeit vor Ort war begrenzt, denn mehr als zwei Tage hatte ich nicht zur Verfügung. Für viele würde so ein Trip keinen Sinn machen, aber für diese Welle stellt sich diese Frage einfach nicht. Ich glaube, dass du hier auf der richtigen Welle für über zwei Kilometer in der Tube bleiben kannst. Aber um das zu bekommen, musst du auch bezahlen. Ich habe mich noch selten so vom Ozean verdroschen gefühlt. Einmal ging ich voll ‘over the falls’, schlug mit meinem Kopf auf meinem Board auf, wurde wieder nach oben gesaugt, ging wieder ‘over the falls’ und knallte so hart auf die Sandbank, dass ich beim Auftauchen Sterne sah. Ich surfte 16 Stunden an beiden Tagen, jetzt geht es 36 Stunden lang zurück nach Los Angeles. Aber ich hatte ein paar unglaubliche Ritte und deshalb war es jeden Dollar und jede Mühe wert hierher zu kommen. Tage wie diese sind der Grund, warum wir surfen.”

Eine der Barrels in Namibia, die fast schneller bricht als ein Auto fährt. Wer echten Stoke aus rauen Männerkehlen hören will, sollte die Lautstärkeregler hochdrehen.